Für viele Studierende heißt es nun wieder büffeln und pauken, denn im Oktober wurden pünktlich zum Wintersemesterbeginn die Sonnenbrille und die Flip Flops gegen Stift und Notizblock eingetauscht. Auch die Designstudentin Lara Kraemer pendelt nun wieder jeden Tag zur Hochschule Niederrhein in Krefeld um sich den vielen Facetten des Produktdesigns zu widmen. Die 24-jährige ist ein Interior Lover durch und durch, der Blick für’s Detail und der Sinn für Ästhetik sowie das Zusammenspiel mit Farben und Materialien liegt ihr buchstäblich um Blut. Denn auch ihr Vater ist Glaser und Lackierer. Lara ist ein echter Macher. In ihrer Freizeit kocht sie gerne. Meistens mit Zutaten aus ihrem eigenen Anbau im Garten. Dort wachsen und gedeihen Sauerampfer, Gemüse und allerlei Kräuter. Das Werkeln ist jedoch ihre größte Leidenschaft. Sie träumt davon, irgendwann mal in ihrer eigenen kleinen Werkstatt zu arbeiten und ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen.
Lara mag Sachen mit Geschichte und das spürt man überall in ihrer Altbauwohnung. Im Arbeitszimmer findet man auf einem „String“ Regal den kleinen Prinz von Antoine de Saint-Exupéry neben Federn und Bleifiguren. Ein Marmeladenglas dient nun als Aufbewahrung für Stifte und einer alten Obstkiste haben Olivenöl und Säfte einen Platz gefunden. Liebevoll kombiniert Lara echte Designklassiker mit hübschen Fundstücken vom Flohmarkt. Aber auch das beliebte schwedische Einrichtungshaus hält bei ihr Einzug und verleiht ihrem Interieur einen skandinavischen und minimalistischen Touch. Trotzdem strahlt ihre Wohnung nur so vor Wärme und Gemütlichkeit, denn die Liebe zum Detail versteckt sich in jeder Ecke ihrer vier Wände.
An lauen Sommerabenden oder an goldenen Herbsttagen sitzt sie manchmal stundenlang an ihrem Lieblingsplatz unterm Dach. Dort nimmt sie auf einem echten Klassiker ihres Lieblingsdesigners Egon Eiermann Platz und tüftelt neue Ideen für ihre Designprojekte aus. Lara hat ihren Schwerpunkt auf die Arbeit mit Porzellan gelegt. Daraus formt sie individuelle Vasen und Schüsseln. „Die Arbeit mit Porzellan erfordert sehr viel Geduld. Ich finde das total spannend, weil ich eigentlich ein ziemlich ungeduldiger Mensch bin. Doch die Geduld lohnt sich, wenn ich hinterher das fertige Produkt endlich in den Händen halte.“
Text und Fotos von Valérie Baumanns.